Am 17. Januar sendete das SRF-Fernsehen in mehreren Formaten äusserst problematische Berichte über die Behandlung von trans Jugendlichen und jungen Erwachsenen. In jedem Bericht wird auf die Gefahr von Fehlentscheidungen fokussiert und Fachpersonen vorgeworfen, sie würden unsorgfältig begleiten, vorschnell Diagnosen stellen und übereilt behandeln. Studienresultate dazu werden verzerrt bis falsch dargestellt. Anlass für die Berichte war eine Beschwerde von Eltern an die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich. Der Bericht erwähnte jedoch nicht, dass es sich dabei nicht einfach um besorgte Eltern und Jugendliche handelt, sondern dahinter eine politisch agierende, international vernetzte Organisation steht, die Behandlungen von trans Jugendlichen in Verruf bringen und gefährden will.
TGNS hat diese Berichterstattung bei der Ombudsstelle der SRG beanstandet. Auch viele andere Fachpersonen haben die Beiträge kritisiert und sich bei SRF beschwert.
Die Berichterstattung erfolgt in einer gesellschaftlichen Situation, in der die Behandlung vor allem junger trans Personen politisch stark angegriffen wird. Angriffe, die keine wissenschaftliche Grundlage haben – im Gegenteil: Die Wissenschaft zeigt unzweifelhaft die Wirksamkeit und Wichtigkeit beispielsweise von Pubertätshemmern – und die rein ideologisch motiviert sind. Daher ist es besonders kritikwürdig, dass das SRF sich für die Kampagne einer transfeindlichen Organisation einspannen lässt. Die Berichte verstärken Ängste und Verunsicherungen, die Eltern und andere Bezugspersonen von trans Kindern und Jugendlichen ohnehin erleben, und erschweren es, Behandlung und Akzeptanz zu finden. Und sie erschweren den Fachpersonen, die die Jugendlichen und Familien sorgfältig und gewissenhaft begleiten, ihrer Aufgabe nachzukommen: Auch trans Jugendlichen eine gute Gesundheitsversorgung zukommen zu lassen.