Psychologie

Trans ist keine psychische Krankheit

Trans ist eine grundsätzlich gesunde Normvariante geschlechtlicher Identität – bei der je nach Person körperliche Behandlungen indiziert, also medizinisch notwendig, sein können.

Früher wurde trans zu sein als psychische Krankheit eingeordnet. Mit der aktuellen Version der internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD-11) wurde davon – richtigerweise – Abstand genommen. Demnach ist die Diagnose «Geschlechtsinkongruenz» ein Zustand aus dem Bereich der sexuellen Gesundheit. Diese Diagnose nimmt den körperlichen Behandlungsbedarf auf, ohne die Stigmatisierung als psychische Krankheit. Dieser fundamentale Wandel zeigt sich auch in der Version 8 der Behandlungsrichtlinien der World Professional Association for Transgender Health (WPATH) und den Empfehlungen für die Schweiz.

Wie alle Menschen können auch trans Person psychische Krankheiten haben; diese schliessen das Trans-Sein nicht aus. Gewisse treten häufiger auf, etwa depressive Verstimmungen, Suizidalität oder Angststörungen, meistens als Reaktion auf die oft schwierigen Lebensumstände, auf erlebte Transfeindlichkeit. Deshalb haben viele, aber nicht alle trans Menschen Bedarf nach psychotherapeutischer Begleitung.