Von „mitgemeint“ zu „Wir für uns“

Es war ein bewegendes Jahr. Wir haben das Jahr gestartet mit schlimmen News aus den USA: Trans Menschen, die dort Ihrer Rechte beraubt wurden. Und wir schliessen das Jahr mit einem stolzen Lächeln auf den Lippen: Es ist viel Positives passiert in der Schweiz. Aber eins nach dem anderen.

Februar

Wir haben einen Networking-Apero in Zürich veranstaltet und konnten uns bei unseren Unterstützer_innen bedanken und politische Kontakt knüpfen, die in den letzten Monaten immer wichtiger wurden.

März

An der Mitgliederversammlung wurde ein neuer schlagkräftiger Vorstand gewählt und wir sind sofort an die Arbeit gegangen.

April

Unsere erste französischsprachige Transtagung (Congrès Trans) in der Romandie war ein Erfolg. 50 Teilnehmer_innen sind gekommen und haben einen intensiven Tag miteinander verbracht. Wir planen bereits die nächste Tagung im April 2018 in Lausanne.

Mai

Omar! Omar, unser neuer Geschäftsleiter, hat seine Stelle angetreten, seitdem läuft Vieles rund bei uns.

Juni

Die Pride in Zürich – wir konnten uns feiern. Abgesehen von einem sehr emotionalen Event in der Woche vor der Pride, das wir übrigens dieses Jahr wiederholen möchten, sind wir als sehr grosse Gruppe an zweiter Stelle im Umzug mitgelaufen, waren stolz und wir feierten bis zum Umfallen (leider bereits um 22 Uhr – es war ein langer Tag). Auf unser Bestreben hin wird es nächstes Jahr Unisex-Toiletten an der Pride geben.

Juli

Das Co-Präsidium hat sich bei allen Gönnerinnen, die durch Spenden zunächst den Lohn von Senata und jetzt von Omar finanzierten, bedankt und die Spendeneinnahmen für die nächsten zwei Jahre gesichert.

September

Über 150 von euch sind nach Sursee gekommen und haben mit uns ein traumhaftes Wochenende an der Transtagung verbracht. Viele Workshops, viele Diskussionen, viele schöne Momente. Es ist nicht ganz spruchreif, aber wir planen die nächste Transtagung am 1. – 2. September in Bern! Nein, nicht in der Villa Stucki.

Oktober

Wir haben das Projekt trans-fair neu aufgesetzt und sind mit einem neuen Projektleiter durchgestartet. Bis jetzt haben wir eine neue Strategie erarbeitet, die ersten Community Befragungen durchgeführt, uns abgestimmt mit dem LGBTI-Label, das nächste Treffen mit den Firmenvertretern im Sounding-Board im Januar angesetzt und planen einen nationalen Push im März.

November

Eine Delegation von TGNS bestehend aus Alecs, Even, Christian und Henry wurden von Bundesrätin Sommaruga zu einem persönlichen Treffen eingeladen. Wir konnten die rechtliche Situation von trans Menschen in der Schweiz darlegen.

In Bern haben wir ein Podium zum Thema trans Kinder veranstaltet mit niegedachtem Erfolg. Der Hörsaal mit über 200 Plätzen war komplett voll und Menschen haben vor der Türe gestanden.

Dezember

Die Broschüre trans* gibt es nach unzähligen Stunden, Tagen, ja eigentlich Jahren der Arbeit nicht nur in Deutsch, sondern auch in Französisch und Italienisch.

Im Bereich der Medien haben wir viel gekämpft: Unzählige Beschwerdebriefe an verschiedene Unternehmen in der deutsch- und französischsprachigen Schweiz. Wir haben über 50 Interviews in Zeitungen, Magazinen, Radiosendern und Fernsehstationen gegeben über alle Themen, die unsere Community oder die Menschen drumherum bewegen: 3. Geschlecht, Toilettenregeln, trans in der Arbeit, trans Biografien, trans Kinder und mehr.

Wir haben an verschiedenen internationalen Verfahren (UPR, CEDAW, Istanbul Konvention) teilgenommen und in Reports auf die Situation von trans Menschen in der Schweiz aufmerksam gemacht, damit trans Menschen nicht vergessen gehen, wenn Menschenrechtsverbesserungen in der Schweiz beschlossen werden.

Gleichzeitig laufen unsere alle Beratungsangebote weiter: Die Rechtsberatung, Coming-out-Beratungen, trans in der Arbeitswelt und trans Kinder.

Das ist nur ein kleiner Ausschnitt von unserer Arbeit, die wir im Vorstand und im engen Kreis um den Vorstand leisten. Wichtig ist allerdings, dass das wenig ist im Vergleich zu dem, was du und ihr in der trans Community leistet: Jeden Tag wieder aufstehen und für sich einstehen: Es ist schwierig und hart. Menschen, die am Anfang ihres Wegs stehen, unterstützen. Treffen organisieren. Mithelfen bei Events. Danke, danke, danke. Wir sind nichts ohne euch und wir versuchen euch ein Umfeld zu schaffen in dem ihr Leben wollt und könnt.

Wir schauen mit viel Zuversicht ins nächste Jahr. Wir haben 2017 ein sehr gutes Fundament gelegt und nun geht es darum, dass wir 2018 darauf aufbauen. Ab Februar wird Alecs unser Leiter der Rechtsberatung nach 7 Jahren ehrenamtlicher Arbeit in ein bezahltes Angestelltenverhältnis übergehen. Ein grosser Schritt für TGNS und ein wichtiger Schritt für uns alle, um die Situation von trans Menschen hier in der Schweiz zu verbessern. Wir konnten die ersten Monate seiner Anstellung durch Spenden und Budgeteinsparungen im Bereich des Rechtsberatung bereits sichern. Wir fokussieren uns weiter auf das Thema trans in der Arbeitswelt, veranstalten Community-Events, leisten Beratungen (jedes Jahr werden es mehr), repräsentieren die Schweizer trans Community international, geben Interviews, werden in unseren Abläufen professioneller und sind weiter auf dem politischen berner Parkett aktiv.

Lasst es uns gemeinsam machen: Von trans Menschen für trans Menschen.

Dank euch allen und auf ins nächste Jahr!

Stefanie Hetjens & Henry Hohmann

Co-Präsidium TGNS