Schweden verbietet Zwangssterilisation von Transmenschen

Schweden hat am 10. Januar 2013 die Praxis der Zwangssterilisierung bei einer Geschlechtsanpassung offiziell verboten. Das Verbot wurde an dem Tag wirksam, an dem ein Urteil des Verwaltungsgerichts von Stockholm in Kraft trat, das die jahrzehntelange Praxis als Verstoss gegen die schwedische Verfassung und die Europäische Menschenrechtskonvention gewertet hatte. Ein Gesetz von 1972 zur sexuellen Identität hatte im Fall einer Änderung des Personenstands die Sterilisierung der Betroffenen angeordnet.

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Namensänderung: neue gesetzliche Regelung

Ab dem 1. Januar 2013 gilt das neue Namensrecht. Die wichtigste Neuerung für Transmenschen: Bisher brauchte es gemäss Art. 30 Abs. 1 ZGB „wichtige Gründe“ für eine Namensänderung. Nun wurden die Anforderungen reduziert auf „achtenswerte Gründe“. Der Gesetzgeber will es damit allgemein leichter machen, Namen amtlich zu ändern. Damit müssten auch die Voraussetzungen für Vornamensänderungen bei Transmenschen sinken. Was das aber konkret in den einzelnen Kantonen bedeutet, ist noch unklar. TGNS hat deshalb bei den Kantonen eine Umfrage gestartet.

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Transrespect versus Transphobia worldwide – A Comparative Review of the Human-rights Situation of Gender-variant/Trans People

It has taken a long time to open people’s minds to the idea that not all of humankind can be neatly contained within two traditional, unbending gender categories. As this study shows, every day millions of transgender people in all regions experience rejection, stigmatization, harassment and physical violence because they do not conform with prevailing gender norms…

Es hat lange gedauert, bis die Leute verstanden haben, dass die Menschheit nicht nur in die zwei festen, traditionellen Geschlechterschubladen gesteckt werden kann. Die vorliegende Studie zeigt auf, wie täglich Millionen von Transmenschen überall auf der Welt Zurückweisung, Stigmatisierung, Schikanen und körperliche Gewalt erfahren – nur weil sie nicht den gängigen Geschlechtsnormen entsprechen … (Übersetzung aus dem Vorwort der englisch verfassten TGEU-Studie „Transrespect versus Transphobia Worldwide“).

Siehe auch die Projektwebsite: www.transrespect-transphobia.org

Denjenigen zuhören, um die es geht!: Trans*Kinder

Transsexualität bei Kindern, das gibt es doch gar nicht! Diese Vorstellung ist auch in Fachkreisen immer noch weit verbreitet. „Solche Kinder“ sind entweder Opfer ihrer Mütter, die ihre psychischen Störungen an den Kindern ausagieren, oder diese Kinder sind „eigentlich“ homosexuell und verdrängen dies, indem sie vorgeben, eigentlich kein Mädchen, sondern ein Junge zu sein. Vor nicht all zu langer Zeit wurden sie evtl. auch noch als wahnhaft gestört klassifiziert. „Denjenigen zuhören, um die es geht!: Trans*Kinder“ weiterlesen

Ergiebiger Einblick in die Rechtssituation von Transmenschen in der Schweiz

Die Referierenden und Moderatorinnen der Tagung
Die Referierenden und Moderatorinnen der Tagung

An der Tagung Transmenschen in der Schweiz. (Menschen-) Rechtliche Fragen zur Geschlechtsidentität: Selbstbestimmung oder Bevormundung? vom 23. November 2012 verfolgten über 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Vorträge zur Frage Was ist trans* aus heutiger Sicht?, zur Verletzung der Menschenrechte von Transmenschen sowie zur Rechtssituation in Europa. Besonders spannend waren die Beiträge zur Änderung von Namen und amtlichem Geschlecht und zur Kostenübernahme durch die Krankenkassen. Referate zur schwierigen Situation von Transmenschen auf dem Arbeitsmarkt beschlossen die Tagung.

Fachleute und Interessierte aus ganz verschiedenen Fachrichtungen empfanden  die Mischung der verschiedenen Themenbereiche wie auch die Möglichkeit des Networkings als besonders bereichernd.

Siehe auch: reich bebilderter Tagungsbericht von Queeramnesty.

Neuer Entscheid des EGMR zu Scheidungszwang

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hält es weiterhin für zulässig, dass ein Gesetz für die Änderung des amtlichen Geschlechts die Wandlung einer Ehe in eine eingetragene Partnerschaft verlangt. Dieses Urteil steht im Kontrast zu den Meinungen verschiedener Organe des Europarats, die sich in den letzten Jahren intensiv für die Menschenrechte von Transmenschen eingesetzt haben. „Neuer Entscheid des EGMR zu Scheidungszwang“ weiterlesen

Erster Präsidiumswechsel bei TGNS

Der Gründer und bisherige Co-Präsident von TGNS, Alecs Recher, hat gestern Nachmittag die Leitung des Vereins weitergegeben. Neu wird Henry Hohmann (ad interim) mit Alicia Parel (bisher) zusammen das Co-Präsidium bilden. Mit dem 50-jährigen Kunsthistoriker übernimmt ein TGNS-Vorstandsmitglied der ersten Stunde diese Aufgabe. Nebst seiner Tätigkeit im Vorstand leitet Henry den monatlichen Stammtisch für Transmenschen in Bern, amtet als Revisor der Homosxuellen Arbeitsgruppen Bern und singt in zwei Berner Chören. Aktuell zeichnet er als Hauptorganisator für die juristische Fachtagung, welche TGNS gemeinsam mit dem Schweizerischen Kompetenzzentrum für Menschenrechte am 23. November organisiert. Alecs gibt die Leitung von TGNS vor allem auch ab, weil er anfangs September in den Vorstand von Transgender Europe (TGEU) gewählt worden ist.

Fachtagung „Transmenschen in der Schweiz. (Menschen-) Rechtliche Fragen zur Geschlechtsidentität: Selbstbestimmung oder Bevormundung?“

Wie ist die aktuelle Rechtslage zur Änderung des Namens und amtlichen Geschlechts? Unter welchen Voraussetzungen kann eine medizinische Geschlechtsangleichung vorgenommen und nach KVG übernommen werden? Ist das Gleichstellungsgesetz anwendbar? Wo steht die Schweiz dabei im europäischen Vergleich?
Nach den Vorträgen ist jeweils Zeit zur Diskussion und für weitere Fragen vorgesehen. „Fachtagung „Transmenschen in der Schweiz. (Menschen-) Rechtliche Fragen zur Geschlechtsidentität: Selbstbestimmung oder Bevormundung?““ weiterlesen