
Um den Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit (IDAHOBIT) am 17. Mai wurden wie jedes Jahr 3 Berichte veröffentlicht, die uns zeigen, wie es um unsere Rechte steht.
Eine Zusammenfassung der Ergebnisse.
Zunächst der Hate Crime Bericht, der die Häufigkeit von Hassverbrechen gegen queere Personen in der Schweiz dokumentiert und analysiert, getragen von der LGBTI-Helpline, PinkCross, LOS und TGNS.
Laut diesem Bericht kam es 2024 zu 309 Hassverbrechen gegen queere Personen, davon stammten in diesem Jahr rund die Hälfte von trans Personen (binär und nicht-binär), ein neuer Höchststand. Dies zeigt klar auf, dass ein erweiterter Schutz vor Hassverbrechen gerade aufgrund von Transfeindlichkeit dringend gebraucht wird.

Als nächstes folgte Rainbow Map mit dem dazugehörigen Rainbow Index von ILGA Europe, wo 49 europäische Länder jedes Jahr hinsichtlich ihrer Gleichstellungsbemühungen für Mitglieder der LGBTI+ Community bewertet werden. Das Ranking, in dem die Schweiz traditionell eher mässig abschneidet, verbesserte sich die Schweiz mit Platz 18 von 49. Mit 50% aller geforderten Kriterien erfüllt, bringt das der Schweiz immerhin einen Wert, der deutlich über dem Mittelwert aller evaluierten Länder steht, der bei rund 41% liegt, allerdings liegen wir damit knapp hinter dem Durchschnitt der EU-Länder, die auf rund 51% kommen. Dezidiert negative Entwicklungen wie im Vereinigten Königreich oder in Ungarn bleiben erfreulicherweise aus.
ILGA Europe verweist auf starken Aufholbedarf der Schweiz in folgenden Bereichen:
- Schutz, Anerkennung und Wiedergutmachung gegenüber intergeschlechtlichen Personen, besonders im Hinblick auf medizinisch unnötige Eingriffe
- Verbot von Konversionsmassnahmen
- Einführung einer dritten Geschlechtsoption in offiziellen Papieren
- verstärkten Schutz vor Diskriminierung, etwa am Arbeitsplatz
- verbesserte Anerkenung queerer Elternschaft
- verbesserte Aufnahmebedingung für queere Geflüchtete
Hier geht es zum vollständigen Bericht über die Schweiz
Hier geht es zur Übersichtskarte über ganz Europa

Zu guter letzt wurde die Trans Rights Map von TGEU veröffentlicht, welche die rechtliche Entwicklung für trans Personen in 49 europäischen 5 zentralasiatischen Ländern nachverfolgt. Zum ersten Mal seit 13 Jahren hat die Anzahl der Rückschläge in Sachen trans Rechten die Anzahl fortschrittlicher Entwicklungen übertroffen. Eine Entwicklung, die starken Anlass zur Sorge gibt. Besonders Georgien, Belarus und das Vereinigte Königreich gaben hier den Ausschlag.