Diesen Samstag wurde weltweit in rund 180 Städten der 12. Transgender Day of Remembrance, der Gedenktag für ermordete Transsexuelle, begangen – zum ersten Mal auch in der Schweiz. Etwa 30 Mitglieder der nationalen Dachorganisation Transgender Network Switzerland (TGNS) und UnterstützerInnen machten in Bern mit Transparenten und Flugblättern auf die Diskriminierungen von Transgendern aufmerksam.
Der alljährliche Gedenktag erinnert an Transgender, die Opfer von Hassverbrechen wurden, aber auch daran, dass Transgender auf der ganzen Welt immer noch diskriminiert werden. Allein im vergangenen Jahr wurden vom Trans Murder Monitoring Project, einem Projekt, das gewalttätige Übergriffe auf transgender Personen weltweit registriert, 179 Morde gemeldet. In den letzten drei Jahren wurden in Europa 36 Menschen aufgrund ihres transgender-Seins ermordet, davon auch zwei in Deutschland.
Zur sozialen Situation und Diskriminierungserfahrungen hierzulande gibt es bis heute keine wissenschaftliche Studie. Tatsache ist aber, dass Transgender auch in der Schweiz oft von Diskriminierung betroffen sind. Jobverlust oder der Zwang im falschen Geschlecht zu arbeiten, erschwerter Zugang zu Gesundheitsversorgung, Kontaktabbruch durch die Familie, gerade auch bei Jugendlichen, sind für die Betroffenen äusserst problematisch. Auch verbale und körperliche Übergriffe auf transgender Personen sind TGNS bekannt und leider keine Seltenheit.
TGNS fordert insbesondere Behörden und Fachleute auf, Transphobie nicht mehr länger zu dulden oder gar mitzutragen, sondern den Diskriminierungsopfern Unterstützung zu bieten und zur Sensibilisierung der Bevölkerung beizutragen. TGNS unterstützt die Forderung nach einem allgemeinen Antidiskriminierungsgesetz, welches auch Schlechterbehandlungen aufgrund der Geschlechtsidentität verbieten soll.
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